Schüler*innen besuchen Stück über "Die weiße Rose"

Sophie Scholl war nur 21 Jahre alt, als sie am 22. Februar 1943, ebenso wie ihr 24-jähriger Bruder Hans, wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat [und] Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und enthauptet wurde. Dem heute als rechtswidrig geltenden NS-Unrechtsurteil war ein drei Tage andauerndes Verhör von Sophie Scholl durch den Gestapo-Kommissar Robert Mohr vorausgegangen.

Im Mittelpunkt der Inszenierung des Jungen Theaters Bonn (Regie: Jens Heuwinkel) steht genau diese Verhörsituation. Auf der einen Seite Sophie Scholl (Vanessa Stoll), die die Vorwürfe zunächst bestreitet, auf der anderen Seite der Robert Mohr (Thomas Krutmann), einerseits regimetreu, aber im Verlaufe des Stücks nicht ohne Sympathie für die freiheitlichen Gedanken der Weißen Rose und voller Sorge um den eigenen Sohn an der Ostfront. Das Bühnenbild zeigt die mitangeklagten männlichen Mitglieder der Weißen Rose auf übergroßen Plakaten, davor stehen meterhohe, akkurat aufgetürmte Verhörprotokolle und im Vordergrund tausende Flugblätter der Weißen Rose. 

Rund 450 Schülerinnen und Schüler der städtischen Gesamtschule „Weiße Rose“ sahen das Stück heute im Theater am Wall. Ein Großteil der jungen Besucher folgte dem Geschehen auf der Bühne interessiert und einige beteiligten sich bei der anschließenden Feedback-Runde mit den Schauspielern. Das Schicksal der der Mitglieder der Weißen Rose sollte uns auch heute Mahnung sein und wachrütteln, angesichts der Bedrohung von Demokratie, Frieden und Freiheit war die abschließende Botschaft an das Publikum.